Der von drei österreichischen Ministerien (BMK, BMKÖS, BML) angestoßene Dialog im Juni 2023 diente als informeller Erfahrungsaustausch über Grundlagen, Strukturen und Handlungsfelder einer Förderung für Orts- und Stadtkernstärkung in Österreich.
Anhand von Beispielen in mittelgroßen und großen Städten wurden die derzeitigen Hürden aber auch mögliche Effekte praktisch veranschaulicht. Ziel war es, nicht nur die Wirkung, sondern auch die Wirkungsweise dieses Instruments aufzuzeigen, um Stadtentwicklungsprozesse gemeinsam und ganzheitlich zu gestalten und eine Übertragbarkeit bzw. pilothafte Umsetzung in Österreich herzustellen.
Der erste Halbtag widmete sich der Bestandsaufnahme zur nachhaltigen Quartiersentwicklung in Österreich und Deutschland. Unter anderem wurden die Grundsätze und der Orientierungsrahmen der österreichischen Stadtentwicklungspolitik sowie die baukulturellen Leitlinien des Bundes und des Landes Kärnten vorgestellt. Praxiseinblicke gab es von den Stadtgemeinden St. Veit an der Glan, Frohnleiten und Kapfenberg sowie der Marktgemeinde Velden am Wörthersee. Aus Sicht der österreichischen Gemeinden wurde gezeigt, wie die derzeitige Quartiersentwicklung in Österreich funktioniert. Dazu wurden die Umsetzungspraxis, Hürden und Schnittstellen näher beleuchtet.
Der Impuls aus Deutschland diente dem Erfahrungsaustausch und zeigte den Prozess, die Abwicklung und Wirkung nachhaltiger Quartiersentwicklungen in Bayern aus Sicht des Fördergebers als auch aus Sicht einer Kommune auf. Anhand der Kreisstadt Tirschenreuth in Bayern wurde veranschaulicht, wie die Städtebauförderung erfolgreich über mehrere Entwicklungsschritte und Jahre hinweg eingesetzt werden kann.
Am zweiten Tag wurde über die Städtebauförderung (anhand des deutschen Modells) als Element einer nachhaltigen Raumplanungspolitik diskutiert. In Arbeitsgruppen wurden abschließend die Schritte zur pilothaften Umsetzung einer Förderung in Österreich erarbeitet und konkretisiert. Zentrale Fragestellungen, die im Rahmen des Austausches erörtert wurden, behandelten die thematischen Schwerpunkte und Leistungsbestandteile, die Auswahl- und Zuschlagskriterien sowie die Verwaltung und das Förderwesen (Prozess und Abwicklung).
Im Rahmen der Veranstaltung wurden die notwendigen Schritte bis hin zur pilothaften Umsetzung einer solchen Förderung in Österreich vorgezeichnet und Erfahrungen aus der Verwaltung und der aktuellen Umsetzung in Österreich mit einbezogen.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine Radtour durch drei Stadtentwicklungsgebiete in Villach, die freundlicherweise von Stadtbaudirektor Otto Lauritsch und Guido Mosser organisiert und durchgeführt wurde.